Feines Saatbett und exakte Ablage sind die Grundlage für gute Maiserträge.

Gute Maiserträge erfordern eine gute „Kinderstube“

Aktuell Pflanzenbau

Tipps zu Stand­ort, Sor­ten­wahl, Saat­ter­min und Saats­tär­ke beim Anbau von Mais.

Die Mais­züch­tung lie­fert ver­läss­lich Ertrags­zu­wäch­se. Allein zur Sai­son 2024 hat die AGES 26 Sor­ten neu zum Ein­trag in die Öster­rei­chi­sche Beschrei­ben­de Sor­ten­lis­te zuge­las­sen. Damit die Mais­sor­ten ihr Ertrags­ver­mö­gen auch voll aus­spie­len kön­nen, bedarf es einer auf den Stand­ort abge­stimm­ten Sor­ten­wahl und einer bedarfs­ge­rech­ten Kul­tur­füh­rung.

Der Standort bestimmt die Sorte

Ver­wer­tungs­zweck und siche­re Abrei­fe, das sind die wich­tigs­ten Para­me­ter für eine dem Stand­ort ange­pass­te Sor­ten­wahl. Je nach Erfah­rung gilt es, die in der Regi­on bewähr­ten Rei­fe­zah­len bewusst zu wäh­len. Pflan­zen­bau­be­ra­tung, LK-Ver­su­che und die Sor­ten­be­schrei­bung der AGES lie­fern ent­spre­chen­de Anhalts­wer­te. Frü­he­re Sor­ten wer­den in ihrer Ent­wick­lung weni­ger stark gebremst, wenn sie spä­ter ange­baut wer­den. Bei spä­ten Sor­ten soll­te der Anbau nicht zu stark ver­zö­gert wer­den, ab etwa Mit­te April wird es kri­tisch, um die zur Abrei­fe erfor­der­li­che Wär­me­sum­me errei­chen zu kön­nen.

Gleichmäßiges Saatbett, gleichmäßiger Aufgang

Die Boden­be­ar­bei­tung samt Saat­bett­vor­be­rei­tung ist immer ein Kom­pro­miss aus ver­schie­de­nen Anfor­de­run­gen. Ziel ist ein kom­pak­tes, nicht zu gro­bes Saat­bett, in dem das Mais­korn gut in Keim­stim­mung kommt und sich bei gleich­mä­ßi­gem Auf­gang gut ver­wur­zeln kann. Grund­sätz­lich gilt, dass nur ein abge­trock­ne­ter Boden bear­bei­tet wer­den soll­te. Die Bear­bei­tung soll­te zudem mög­lichst früh und mit mög­lichst weni­gen Durch­gän­gen erfol­gen. Wich­tig ist, dass der Boden zwi­schen den ein­zel­nen Boden­be­ar­bei­tungs­gän­gen nicht aus­trock­net. Um den Boden­schluss samt Was­ser­nach­lie­fe­rung in den Saat­ho­ri­zont zu erhal­ten, bedarf es einer pas­sen­den Rück­ver­fes­ti­gung.

Aussaattermin nach Bodentemperatur

War­me Früh­jahrs­ta­ge ver­lei­ten leicht zu frü­hen Aus­saat­ter­mi­nen. Soll­ten sich danach küh­le Wet­ter­pe­ri­oden ein­stel­len, so hat das „Kater­stim­mung“ zur Fol­ge, wenn nicht gar erheb­li­che Frost­schä­den. Ver­läss­li­cher als die Luft­tem­pe­ra­tur als Signal für den pas­sen­den Saat­zeit­punkt ist die Boden­tem­pe­ra­tur. „Grü­nes Licht“ für die Mais­saat besteht ab etwa 8 bis 10 °C im Saat­ho­ri­zont, denn ab die­ser Tem­pe­ra­tur keimt das Saat­gut auch. Eine zügi­ge Jugend­ent­wick­lung ist unter vie­ler­lei Gesichts­punk­ten vor­teil­haft, ins­be­son­de­re um das gesam­te Poten­zi­al der gewähl­ten Sor­te zu nut­zen. In Hoch­er­trags­re­gio­nen ist zu beach­ten, dass Mais­sor­ten mit Rei­fe­zah­len über 370 nicht zu spät gesät wer­den soll­ten. Saat­ter­mi­ne bis etwa 20. April sind anzu­stre­ben, um bei gesi­cher­ter Abrei­fe im Ertrags­op­ti­mum zu blei­ben. Zu spä­te Saat­ter­mi­ne haben hier Min­der­erträ­ge zur Fol­ge.

Saatstärke je nach Sorte

Die Span­ne der emp­foh­le­nen Bestan­des­dich­ten reicht von 6 bis 12 Pflanzen/m². Je früh­rei­fer eine Sor­te, des­to höher soll­te die Bestan­des­dich­te sein. Bei der Saats­tär­ke gel­ten fol­gen­de Anhalts­wer­te:

  • Spä­te Kör­ner­mais­sor­ten: 70.000 bis 80.000 Kör­ner je Hekt­ar;
  • Mit­tel­spä­te Kör­ner­mais­sor­ten: 80.000 bis 90.000 Kör­ner je Hekt­ar;
  • Silo­mais und Bio­gas­mais: 80.000 bis 90.000 Kör­ner je Hekt­ar, bei frü­hen Sor­ten etwa 95.000.

Auf exakte Ablagetiefe kommt es an

Um einen raschen und gleich­mä­ßi­gen Feld­auf­gang sicher­zu­stel­len, kommt es auf eine regel­mä­ßi­ge Abla­ge­tie­fe an. Ent­schei­den­den Ein­fluss hat hier die Fahr­ge­schwin­dig­keit bei der Saat. Übli­che Säma­schi­nen lie­fern bei ca. 5 bis 7 km/h die bes­ten Ergeb­nis­se, nur spe­zi­el­le Tech­nik erlaubt teils höhe­re Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten. Bei gut ver­fes­tig­tem Unter­grund und pas­sen­der Boden­tem­pe­ra­tur gel­ten 4 bis 6 cm als Richt­wert für die Abla­ge­tie­fe. Zu tie­fe Saat kann die Jugend­ent­wick­lung der Pflan­zen ver­zö­gern. Tie­fe­re Saat ist in Ein­zel­fäl­len ange­zeigt, etwa wenn das Saat­bett recht groß ist. Wich­tig ist jeden­falls vor allem auch eine gute Rück­ver­fes­ti­gung durch Andruck­rol­len.

Feldaufgang laufend kontrollieren

Wäh­rend des Auf­lau­fens ist es wich­tig, den Auf­gang lau­fend zu beob­ach­ten. Die jun­gen Mais­pflan­zen sind viel­fach gefähr­det, meist durch Vogel­fraß. Um bei einem Rei­hen­ab­stand von 70 cm eine Flä­che von 10 m² zu erfas­sen, sind die Mais­pflan­zen auf exakt einer Rei­hen­län­ge von 14,28 m aus­zu­zäh­len — gege­be­nen­falls auch mehr­fach bzw. in Teil­stü­cken, um ein exak­te­res Ergeb­nis zu erhal­ten. Die auf 14,28 m ermit­tel­te Pflan­zen­zahl mul­ti­pli­ziert mit 1.000 ergibt die Pflan­zen­an­zahl je Hekt­ar.

Foto: Agrarfoto.com

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